Yannick Shetty
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Bilden wir unsere Fachkräfte von morgen aus
Die Lehre als praxisnahe, kombinierte Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule ermöglicht vielen Jugendlichen einen erfolgreichen Eintritt ins Berufsleben. Denn qualifizierte Fachkräfte sind in vielen Branchen Mangelware und werden händeringend gesucht. Mangels entsprechender Anreize sind Ausbildungsgebote wie die Lehre für Junge aber oft unattraktiv. Nach wie vor ist in Österreich ein Studium gesellschaftlich höher angesehen als eine berufliche Ausbildung.
Wir NEOS bekennen uns zum dualen Ausbildungssystem und sehen die Lehre als hochwertige Berufsausbildung für junge Menschen. Sie ist ein Kernelement für den Wirtschaftsstandort Österreich. Um diesen Status zu erhalten, sind jedoch regelmäßige Adaptierungen notwendig. Nur eine kontinuierliche Modernisierung und Weiterentwicklung sorgt dafür, dass die Lehre ein attraktiver Karrierepfad für junge Menschen ist und Unternehmer:innen ausreichend Lehrlinge ausbilden.
In jedem Lehrberuf muss es die Möglichkeit geben, diesen ohne Matura oder mit Matura abzuschließen. Als Vorbild für dieses neue Modell dienen die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS), in denen es stets eine dreijährige Schule ohne Matura und eine fünfjährige Schule mit Matura gibt.
Auch für Maturant:innen muss die Lehrausbildung ein attraktiver Karriereweg sein. Eine Verkürzung der Lehrzeit, Erhöhung der Lehrlingsentschädigung und spezielle Maturant:innenklassen in Berufsschulen sorgen dafür, dass praktisch veranlagte Jugendliche nach der Matura ihren Weg in eine aussichtsreiche Fachausbildung finden.
Ein Modulsystem für alle Lehrberufe garantiert, dass unsere Jugend passgenaue Inhalte lernt und veraltete Techniken und Informationen der Vergangenheit angehören. Die Module werden regelmäßig durch unabhängige Expert:innen aus der Wirtschaft evaluiert. Der modulare Aufbau erleichtert den Umstieg in andere Berufe, da nur fehlende Module absolviert werden müssen und keine komplette Ausbildung.
Die Lehre beginnt eigentlich schon in der Schule. Deshalb müssen wir den Praxisbezug im Unterricht stärken, u.a. durch Kooperationen mit Betrieben, eine Aufwertung der schulischen Berufsorientierung oder Weiterbildungsangebote für Lehrer:innen (z.B. Betriebspraktika für Lehrer:innen als anrechenbare Aus- und Fortbildung).
Um dem Fachkräftemangel in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen entgegenzuwirken, soll durch eine MINT-Initiative der Zugang zu Lehrberufen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Technik und Naturwissenschaften attraktiver gemacht und erleichtert werden.
Vom Meister zum Master: Wer Lehrabschlussprüfung, Matura und Meisterprüfung erfolgreich absolviert hat, bekommt einen Bachelor-Titel verliehen, wenn der Umfang der Ausbildung und der anrechenbaren Berufspraxis das nach dem Bologna-System erlaubt. Damit steht dem Meister oder der Meisterin auch der Weg zum Master offen.
Durch die Erweiterung der Rot-Weiß-Rot Karte können wir freie Ausbildungsplätze an junge motivierte Menschen aus Drittstaaten vermitteln. So kann auch der Fachkräftemangel langfristig bekämpft werden. Als Voraussetzung für den Erhalt der Karte gilt eine Zusage durch einen Lehrbetrieb.
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