Die Steuern und Abgaben auf Arbeit sind in Österreich im EU-Vergleich überdurchschnittlich hoch – und trotzdem bleibt den Arbeitnehmer:innen netto zu wenig übrig. Senken wir jetzt die Lohnnebenkosten um 6,55 Prozentpunkte auf den Schnitt in der OECD und sorgen somit für mehr Geld in deinem Börserl in der Höhe eines 15. Gehalts, ohne die Arbeitskosten zu erhöhen. Unser Modell schafft also Spielraum für Lohnerhöhungen, ohne die Kosten für die Unternehmen in die Höhe zu treiben. Wie das genau funktionieren kann, liest du im folgenden Beispiel:
Arbeiter:innen in der Metallbranche verdienen durchschnittlich rund 3.670 brutto pro Monat. Das sind rund 66.377 Euro an jährlichen Arbeitskosten, was einem Nettoverdienst von 35.286 Euro im Jahr entspricht. Wenn die Lohnnebenkosten um 6,55 Prozentpunkte gesenkt werden, würden – in diesem Fall – mit einem Schlag 3.688 Euro frei werden, die den Arbeitnehmer:innen somit einen Verhandlungsspielraum in der Höhe eines 15. Gehalts ermöglichen, ohne dabei die Arbeitskosten zu erhöhen. Eine Win-Win-Situation für die bevorstehenden Lohnverhandlungen!
Konkret können folgende Stellschrauben die Lohnnebenkosten senken, ohne dabei zu Leistungsverlusten der Arbeitnehmer:innen zu führen:
Abschaffung der Kammerumlage 2
Diese Maßnahme würde alleine die Wirtschaftskammer treffen, die sowieso Rekordeinnahmen verbucht und über rund 2 Milliarden Euro(!) an Rücklagen verfügt. Für die Arbeitnehmer:innen ändert sich durch die Abschaffung der Kammerumlage 2 nichts.
Familienausgleichsfonds aus dem jeweiligen Budget finanzieren
Die Schulbuchaktion gehört ins Bildungsressort und die Schüler- und Lehrlingsfreifahrten müssen dort finanziert werden, wo der öffentliche Nahverkehr auch gesteuert wird: auf Gemeinde- und Landesebene. Der Familienausgleichsfonds (FLAF) darf nicht weiterhin vom Faktor Arbeit, verankert in den Lohnnebenkosten, finanziert werden. Durch die Übernahme in die zugehörigen Budgets ändert die Ausgliederung des FLAFs aus den Lohnnebenkosten auch hier für die Arbeitnehmer:innen nichts.
Zweckentfremdung stoppen
Beiträge wie der Wohnbauförderungs-Beitrag haben schlicht nichts in den Lohnnnebenkosten zu suchen. Viele dieser Beiträge werden den Erwerbstätigen nur aufgebürdet, um zweckentfremdet irgendwelche Budgetlöcher zu stopfen. Die Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen sind aber nicht die Melkkuh der Nation, nur weil dieser Regierung der Mut für Reformen fehlt.