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Kein Kind zurücklassen: Die 2. Schulrechtsnovelle macht Schule zum sicheren Ort

Mit Suspendierungsbegleitung, Perspektivengesprächen, Kopftuchverbote für unter 14-Jährige und mehr Unterstützung an Schulen jedem Kind die Flügel heben

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© ORF ON

Auf dem Weg zur gewaltfreien Schule

Österreichs Schulen tragen heute vieles mit: unterschiedliche Lebensrealitäten, soziale Brüche und auch persönliche Belastungen der Schüler:innen, gleichzeitig nimmt die Aufholjagd in der Bildung Fahrt auf  und vieles ist schon gelungen, aber die Herausforderungen bleiben groß. Damit Schule trotzdem ein Ort bleibt, an dem Kinder sicher sind und lernen können, braucht es eine Kultur des Respekts, klare Regeln und ein achtsames Miteinander.

Genau hier setzt die 2. Schulrechtsnovelle an: mit einem Kopftuchverbot für unter 14-Jährige,  einer verpflichtenden Suspendierungsbegleitung und Perspektivengesprächen bei drohendem Schulabbruch  Das Ziel ist klar: kein Kind zurücklassen und jedem Kind die Flügel heben.

Suspendierungsbegleitung: auffangen statt wegschicken

Wenn es zu Gewalt, massiven Drohungen oder schwerwiegenden Konflikten kommt, müssen Schulen handeln. Bisher bedeutete eine Suspendierung oft: Das Kind bleibt einfach zu Hause, aber die Ursachen bleiben unbearbeitet.

Mit der Novelle wird eine verpflichtende pädagogisch-psychosoziale Suspendierungsbegleitung eingeführt. Schüler:innen erhalten psychosoziale Unterstützung, um die Hintergründe der Suspendierung aufzuarbeiten, ihr Verhalten zu reflektieren und sich persönlich weiterzuentwickeln. Gleichzeitig sorgt eine pädagogische Begleitung dafür, dass der fachliche Anschluss nicht verloren geht und die Rückkehr in den Unterricht gelingt.

So sollen Probleme nachhaltig gelöst, Schulabbrüche verhindert, eine wirksame Reintegration ermöglicht werden und Lehrkräfte werden in herausfordernden Situationen spürbar entlastet.

Es ist mir ein großes Anliegen, dass wir die Kinder, die auffällig werden, pädagogisch und psychosozial begleiten – für eine Reintegration in den Klassenverband.
Christoph Wiederkehr

Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Perspektivengespräche: früh unterstützen, bevor es zu spät ist

Ein Schulabbruch passiert selten plötzlich, er kündigt sich an: sinkende Leistungen, häufiges Fehlen, Rückzug. Mit der Novelle kommen daher verpflichtende Perspektivengespräche ab der 9. Schulstufe, wenn ein Schulabbruch droht.

In diesen Gesprächen werden die bisherigen Erfahrungen der Schüler:innen reflektiert, Schwierigkeiten benannt und nächste Schritte geplant. Es geht um frühzeitige Unterstützung, Beratung und Begleitung beim Übergang in neue, individuelle (Aus-)Bildungswege und darum, die Ausbildungspflicht zu sichern. So sollen dramatische Entwicklungen wie etwa beim Amoklauf in Graz bestmöglich verhindert werden.

Kopftuchverbot & mehr Unterstützung: Kindheit schützen, Konflikte vorbeugen

Eine weitere wichtige Maßnahme ist das Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren in der Schule. Im Zentrum steht der Schutz der kindlichen Entwicklung: Mädchen sollen sich ohne religiösen oder familiären Druck entfalten können und nicht zu früh in starre Rollen gedrängt werden.

Gleichzeitig werden Schulsozialarbeit und Schulpsychologie ausgebaut, um Konfliktprävention an den Standorten zu stärken, Schüler:innen in belastenden Situationen zu unterstützen und Lehrkräfte nicht allein zu lassen.

Wir wollen, dass sich kleine Mädchen in der Schule aufs Lernen konzentrieren können - und nicht darüber nachdenken müssen, ob ihr Haar richtig bedeckt ist.“
Martina von Künsberg Sarre

NEOS-Sprecherin für Bildung und Wissenschaft

Eltern als Bildungspartner:innen

Eine zentrale Rolle spielen die Eltern und Erziehungsberechtigten. Sie werden konsequent als Partner:innen von Schule und Lehrkräften eingebunden, ihre Mitwirkung wird eingefordert. Die Bildungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus wird gestärkt – und wo Pflichten dauerhaft missachtet werden, greifen klare und einheitliche Sanktionen. Denn Kinderrechte brauchen Erwachsene, die Verantwortung übernehmen. Die 2. Schulrechtsnovelle will Schulabbrüche verhindern, Bildungserfolge sichern und das Schulklima stärken. Vor allem aber soll Schule ein sicherer Ort sein, an dem Kinder gesehen werden und wachsen können.

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