Mit Mercosur Brücken bauen: Österreich würde enorm profitieren
NEOS-Europaabgeordnete Anna Stürgkh und NEOS-Wirtschaftssprecher Markus Hofer zu den jüngsten Gesprächen zum Mercosur-Abkommen.

© NEOS/Wikipedia/KI
Nach der kurzfristigen Verwirrung um eine vermeintliche Einigung beim Mercosur-Abkommen mahnen NEOS zu Klarheit. „Europa darf sich jetzt nicht von Missverständnissen ausbremsen lassen“, sagt NEOS-Europaabgeordnete Anna Stürgkh. „Entscheidend ist, dass Europa jetzt vom Reden ins Handeln kommt und das Abkommen zügig abschließt.“
„Das Mercosur-Abkommen ist ein klares Signal in Zeiten von US-Zöllen und brüchigen Lieferketten: Europa baut Brücken, wo andere Mauern hochziehen“, betont Stürgkh. „Wir handeln nicht zu jedem Preis, sondern zu unseren Bedingungen. Wir öffnen Märkte, aber nicht unsere Standards.“ Europa müsse jetzt dringend in echten Freihandel investieren, um wirtschaftliche Stabilität und politische Unabhängigkeit zu sichern. „Nur wenn wir verlässliche Handelspartner aufbauen, kann Europa seine Glaubwürdigkeit stärken und global mitgestalten.“
Handel und Umwelt verbinden
Besonders wichtig ist Stürgkh die Klima-Dimension: „Mit dem Mercosur-Vertrag bekommt das Pariser Klimaabkommen Zähne. Was bisher folgenlos ignoriert werden konnte, wird jetzt zur Voraussetzung für Marktzugang.“ Damit einher gehen Verpflichtungen gegen illegale Regenwaldrodungen und zum Schutz der Biodiversität. „Handel und Klimaschutz sind kein Widerspruch: Wer Zölle senkt und Klimaziele verbindlich macht, sichert Arbeitsplätze, schützt unsere Umwelt und macht Europa zum Vorreiter.“
Enorme Vorteile für Österreichs Wirtschaft
Die wirtschaftlichen Vorteile für Österreich seien handfest, so Stürgkh: „Laut Berechnungen der EU-Kommission sichern die Exporte nach Mercosur jetzt schon rund 32.000 Arbeitsplätze in Österreich. Mit Inkrafttreten könnten die europäischen Ausfuhren um bis zu 64 Prozent steigen, bei Industriegütern fast verdoppelt werden. Das bedeutet mehr Aufträge, mehr Jobs und mehr Wettbewerbsfähigkeit für Österreich.“ Unternehmen würden von niedrigeren Zöllen und einfacheren Verfahren profitieren, während das Vorsorgeprinzip und hohe europäische Standards unangetastet bleiben. „Mercosur stärkt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Exportbetriebe, schafft Planungssicherheit und sichert Arbeitsplätze im ganzen Land.“
Nach dem heutigen Hin und Her zur vermeintlichen Einigung ist eines klar: Ankündigungen schaffen keine Arbeitsplätze, klare Beschlüsse schon. Jetzt ist der Moment, Mercosur zum Erfolg zu führen und zu zeigen, dass Europa liefert.Anna Stürgkh
NEOS-Europaabgeordnete
NEOS-Wirtschaftssprecher Markus Hofer sieht in den jüngsten Gesprächen zum Mercosur-Abkommen ein „überfälliges Signal der Bewegung“, warnt aber zugleich vor neuerlicher Verzögerung. „Nach Jahrzehnten des Stillstands und der Verschleppung braucht es jetzt Entschlossenheit – für Arbeitsplätze, für Unternehmen und für Wettbewerbsfähigkeit am globalen Markt. Die mögliche Freihandelszone von mehr als 715 Millionen Menschen darf nicht länger aufgrund geschlossener Horizonte verhindert werden. Europa und Österreich dürfen diese Chance auf mehr wirtschaftliche Offenheit nicht wieder verstreichen lassen“, fordert Hofer und appelliert, langjährige Blockaden zu lösen.
Das Abkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten sei „ein Hebel für Wachstum, Investitionen und sichere Arbeitsplätze in Europa“. Besonders für Österreich als Exportland gehe es um viel, bekräftigt Hofer: „Unsere Unternehmen könnten von niedrigeren Zöllen, klareren Regeln und planbarerem Marktzugang profitieren – gerade in Bereichen wie Maschinenbau, Umwelttechnik und hochwertigen Konsumgütern. Bereits jetzt sichert der Handel mit den südamerikanischen Staaten tausende Arbeitsplätze; ein erfolgreicher Abschluss des Abkommens wäre ein Booster für Wirtschaftswachstum, Arbeitsmarkt und neue Chancen auf beiden Kontinenten.“
In einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit müssen wir mutig neue Märkte öffnen, statt uns selbst mit Blockaden zu schwächen. Österreich würde zu den Gewinnern eines starken Mercosur-Abkommens gehören.Markus Hofer
NEOS-Wirtschaftssprecher
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