Inflation
Inflation bedeutet, dass das allgemeine Preisniveau steigt, wodurch Waren und Dienstleistungen teurer werden und die Kaufkraft des Geldes sinkt.
Was bedeutet Inflation?
Preise von Waren und Dienstleistungen verändern sich in einer Marktwirtschaft laufend. Es ist also normal, dass manche Produkte teurer und manche billiger werden. Wenn jedoch das allgemeine Preisniveau steigt, also Waren und Dienstleistungen nicht nur vereinzelt, sondern generell teurer werden, spricht man von Inflation.
Die Deflation beschreibt das genaue Gegenteil: Die Preise sinken, und der Geldwert steigt.
Wie misst man Inflation?
In Österreich wird der Verbraucherpreisindex (VPI) zur Berechnung der Inflationsrate herangezogen. Basis dieses Index sind ausgewählte Güter und Dienstleistungen, die Privathaushalte in Österreich konsumieren. Diese Güter und Dienstleistungen werden zum sogenannten Warenkorb zusammengefasst. Mit dem VPI können die Preisentwicklungen dieser Güter und Dienstleistungen gemessen und miteinander verglichen werden. Kommt es in einem Jahr zu Preissteigerungen, wird das aktuelle Preisniveau des Warenkorbs mit jenem des vorhergehenden Jahres verglichen. Aus dieser Preisdifferenz lässt sich die Inflationsrate berechnen.
Eine Inflationsrate von 5 Prozent bedeutet somit, dass die Preise der Waren und Dienstleistungen des sogenannten Warenkorbs um 5 Prozent gestiegen sind. Bei 1.000 Euro Geldwert sinkt infolge einer Inflation von 5 Prozent die Kaufkraft, und die 1.000 Euro sind nach einem Jahr nur noch 950 Euro wert.
Ursachen einer Inflation
Höhere Preise bei importierten Rohstoffen können als Ursache einer Inflation fungieren. Das ist auch bei den Teuerungen im Jahr 2024 der Fall. Die Energiepreise sind aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine stark gestiegen. Diese Preiserhöhungen haben das Leben in Österreich stark verteuert. Auch im Fall der Ölkrise von 1973 waren steigende Rohstoffpreise die Ursache.
Eine Inflation kann ebenso einsetzen, wenn die allgemeine Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen höher ist als das Angebot: Als Resultat steigen die Preise.
Als dritte mögliche Ursache führt eine steigende Geldmenge einer Volkswirtschaft zu einer Inflation. Nimmt die Geldmenge stetig zu, aber das Angebot an Waren und Dienstleistungen nicht, entstehen Preissteigerungen. Je mehr Geld im Umlauf ist, umso geringer ist die Kaufkraft jedes einzelnen Euros.
Folgen und Auswirkungen von Inflation
Die Inflation hat auf alle Marktteilnehmer:innen Auswirkungen, und das in ganz unterschiedlicher Form. So verlieren aufgrund einer Inflation Ersparnisse an Wert, ebenso wie das Einkommen. Das wiederum führt dazu, dass sich die Menschen weniger für ihr Geld leisten können und die Sparneigung abnimmt. Stattdessen wird in Sachwerte wie Immobilien investiert.
Banken haben durch die gesunkene Sparneigung der Menschen einen geringeren Spielraum in der Vergabe von Krediten an Unternehmen zur Finanzierung von Investitionen. Aufgrund des hohen Preisniveaus steht bei Unternehmen die Kostendeckung im Vordergrund, mit Investitionen sind sie zurückhaltend. Viele Unternehmen reagieren auf die hohen Preise mit einer Produktionseinschränkung – in der Folge steigt die Arbeitslosigkeit.
Warum trifft uns die Inflation 2025 so stark?
2025 kämpft Europa weiterhin mit den Folgen mehrerer Krisen: Steigende Energiepreise aufgrund des Kriegs in der Ukraine, anhaltende Lieferkettenprobleme und eine expansive Geldpolitik haben zu einer Rekordinflation geführt.
Die kalte Progression wurde in Österreich zwar teilweise abgeschafft, doch die bisherigen Maßnahmen greifen zu kurz. Viele Menschen spüren weiterhin hohe finanzielle Belastungen, da der Großteil der Entlastung nicht bei den ärmsten Haushalten ankommt.
Arten von Inflation
Die Inflation kann nicht nur nach ihrer Ursache (Angebotsinflation, Nachfrageinflation, Geldmengeninflation), sondern auch nach anderen Kriterien definiert werden:
Geschwindigkeit der Inflation
Schleichende Inflation: Die Preissteigerung ist gering, aber konstant. Sie wird von den Marktteilnehmer:innen oft nicht wahrgenommen. Die Inflationsrate liegt unter 2 Prozent.
Trabende Inflation: Es handelt sich um eine mittlere Preissteigerung, die zu einer Inflationsrate zwischen 2 und 10 Prozent führt.
Galoppierende Inflation: ist durch ein sehr hohes Preisniveau gekennzeichnet. Die Inflationsrate beträgt bis zu 50 Prozent.
Hyperinflation: Diese Art der Inflation ist ein Extremfall, bei dem die Inflationsrate über 50 Prozent liegt.
Erkennbarkeit der Inflation
Wird die Inflation aus der Perspektive betrachtet, ob und für wen sie erkennbar ist, ergeben sich folgende drei Arten der Inflation:
Offene Inflation: Die Preise von Gütern und Dienstleistungen steigen allgemein, die Preiserhöhungen werden offen dargelegt und ausgeschildert. Alle Marktteilnehmer:innen erkennen den Preisanstieg und die Geldentwertung.
Verdeckte Inflation: Die Inflation wird nicht gleich erkannt, da die Preise zwar gleich bleiben, aber die Qualität der Güter und Dienstleistungen abnimmt. In Folge sinkt der Geldwert.
Zurückgestaute Inflation: Der Staat hält das Preisniveau für bestimmte Güter durch Preisobergrenzen künstlich aufrecht. Dadurch findet kein messbarer Anstieg des Preisniveaus statt, und die Inflation ist für die Marktteilnehmer:innen nicht sofort erkennbar. Diese Art der Inflation führt oft zu Hamsterkäufen, langen Warteschlangen oder dem Entstehen von Schwarzmärkten, denn die Nachfrage ist nach wie vor sehr hoch oder steigt sogar, und die Preise bleiben durch die gesetzte Preisobergrenze stabil.
Die Kerninflation klammert stark schwankende Preise, wie die von Energie und Lebensmitteln, aus.
NEOS-Position
Die aktuelle Inflation macht das Leben für die Österreicher:innen teuer. Übergewinne, die der Staat aus der Inflation erzielt, müssen deshalb an die Steuerzahler:innen zurückgegeben werden. Das betrifft beispielsweise die höheren Einnahmen bei der Umsatzsteuer und Lohnsteuer.
Eine hohe Inflation braucht einen adäquaten und sozial treffsicheren Ausgleich für die Menschen. Die aktuelle Regierung setzt auf Gutscheine und Einmalzahlungen. Auf den ersten Blick klingen diese Maßnahmen verlockend und sogar entlastend. Aber sind sie das wirklich? Wie der Name schon sagt, helfen „Einmalzahlungen“ nur einmal. Sie bringen also eine kurzfristige Entlastung, sind aber nicht nachhaltig. Zudem entstehen durch solche Maßnahmen hohe Abwicklungskosten, das senkt das ohnehin geringe Entlastungspotenzial bereits im Vorhinein.
Stattdessen brauchen die ärmsten Haushalte eine zielgerichtete Unterstützung. Den Bürger:innen soll mehr Geld zum Leben bleiben. Zwei Wege führen zu diesem Ziel:
Steuern und Abgaben, die weit über dem EU-Schnitt liegen und dafür sorgen, dass dir zu wenig Netto vom Brutto bleibt. Hohe Lohnnebenkosten, die Unternehmen stark belasten und so dem Wirtschaftsstandort Österreich schaden. Das alles zeigt, wie wichtig es ist, dass wir unser Steuersystem massiv umkrempeln.
Wir NEOS sind bereit, Österreich zu reformieren und setzen uns für ein transparentes, einfacheres und generationengerechtes Steuer- und Abgabensystem ein. Wir möchten den Faktor Arbeit nachhaltig entlasten und so die Mitte der Gesellschaft stärken. Denn für uns ist klar: Steuern sind da, um zu steuern – und nicht, um dir immer mehr Geld aus dem Börserl zu ziehen!
Zuletzt aktualisiert: 25.4.2025