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Zukunft wird im Kindergarten gemacht

Die Corona-Krise hat die Versäumnisse in der Bildung der Kleinkinder weiter verschärft. Als Eltern wünschen wir uns Kindergärten, in denen jedes Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen und Talenten wahrgenommen wird und entsprechend betreut und gefördert wird. Doch schon vor der Krise war es um die Elementarbildung in Österreich schlecht bestellt: Wachsende Herausforderungen, zu wenig Ressourcen, zu wenig Unterstützung und unübersichtliche politische Zuständigkeiten zwischen Ländern, Gemeinden und Bund. Viel zu oft ließ die Politik die Pädagog_innen mit den Problemen im Kindergarten allein. Wir müssen jetzt in diesen Bereich investieren und das Berufsfeld stärken. Denn ein echter Neustart in der Bildung kann nur gelingen, wenn er von Anfang an beste Bildung für alle Kinder garantiert.

Im Kindergarten-Alter entwickeln wir bereits unsere Wahrnehmung der Welt, die sprachliche Ausdrucksfähigkeit und motorische sowie soziale Fähigkeiten – Skills, die wir in der Schule und im weiteren Leben brauchen. Der Kindergarten ist für uns die erste Bildungseinrichtung! Die Elementarbildung legt einen wichtigen Grundstein für die spätere schulische und berufliche Laufbahn. Für uns NEOS ist das der beste Grund, warum Kindergärten höchste Aufmerksamkeit in der Bildungsdebatte verdienen.

Faire Bildungschancen sind eine Ressourcenfrage

In keiner anderen Altersstufe können Pädagog_innen mehr bewirken als im Kindergartenalter. Wie gut elementarpädagogische Einrichtungen diese Verantwortung erfüllen können, hängt aber wesentlich von der Ausbildung der Pädagog_innen und von der Gruppengröße ab. Es braucht ausreichend Ressourcen, um jedes einzelne Kind aufmerksam beobachten und gezielt fördern zu können.

Das Grundproblem: Zuständig sind viele, verantwortlich ist niemand! Bei Finanzierung, Personal und Rahmenbedingungen reden Bund, Länder und Gemeinden mit. Die Ausbildung des Personals liegt z.B. beim Bund, die Budgets für die Gehälter kommen von den Ländern, für den Betrieb der meisten Kindergärten sind aber die Gemeinden zuständig. Diese Konstruktion führt dazu, dass viele Seiten Wünsche und Forderungen haben, aber selten jemand durchgreift und Ideen umsetzt. Nur mit klaren Zuständigkeiten und mehr Investitionen können wir beste Bildung von Anfang an garantieren. Jeder Euro, den wir in Elementarbildung investieren, macht sich später bezahlt: durch geringere Aufwendungen für Sprachförderung, Nachhilfeunterricht und Sozialleistungen. Es lohnt sich, eine Qualitätsoffensive für den Kindergarten zu starten!

Der NEOS-Stufenplan für kleinere Gruppen

Aber was heißt Qualität im Kindergarten eigentlich? Um das zu klären, müssen wir zuallererst bundesweit einheitliche Standards schaffen. Dazu gehören klare, österreichweit gültige Anforderungen an die Ausbildung der Assistenzkräfte, der gruppenführenden Pädagog_innen und der Leitungspersonen. Teil der Qualitätsoffensive müssen auch größere und effizientere Trägerorganisationen sein, die ein besseres Service und fachliche Unterstützung für die einzelnen Kindergärten garantieren sollen. Zu den Qualitätsmerkmalen zählen auch Öffnungszeiten, die den Bedürfnissen aller gerecht werden und, besonders wichtig, die Gruppengröße und der Fachkraft-Kind-Schlüssel. Denn bei 25 Kindern in einer Gruppe können Pädagog_innen nicht einzelne Kinder individuell beobachten und fördern. Wir brauchen mehr Fachkräfte und kleinere Gruppen!

Mit einem verbindlichen Stufenplan soll dieses Ziel binnen 15 Jahren Schritt für Schritt erreicht werden. Die Verbesserung verläuft in zwei Phasen: In der ersten Phase sinkt die Gruppengröße, in der zweiten Phase steigt die Pädagog_innen-Stundenanzahl pro Gruppe.

Die Besten für die Kleinsten

Elementarpädagog_innen prägen unsere Kinder und gestalten mit, wie sie ihre Umwelt kennenlernen. Als Traumberuf gilt der Job aktuell aber nicht: Zu niedrig ist die Bezahlung für die große Verantwortung, die ihm einhergeht. Um die besten Köpfe für diese wichtige Aufgabe zu bekommen, müssen wir dringend die Rahmenbedingungen für Elementarpädagog_innen verbessern. Das schließt Ausbildung und Bezahlung ebenso ein wie Weiterbildung, professionelles Personalmanagement und ein besseres gesellschaftliches Image. Wir brauchen die Besten für die Kleinsten – und dafür muss es attraktiv sein, im Kindergarten zu arbeiten.

Qualifiziertes Unterstützungspersonal

Die psychische und soziale Belastung vieler Familien in der Corona-Krise hat dazu geführt, dass mehr Kinder besondere Aufmerksamkeit benötigen. Deshalb fordern wir einen Coronafolgen-Hilfsfonds für die Kindergärten, mit dem die Betreiber qualifizierte Unterstützungskräfte wie Psycholog_innen, Therapeut_innen oder Sprachlehrer_innen in die Kindergärten holen können. Das hilft nicht nur den Kindern, sondern auch den Pädagog_innen.

Für uns NEOS ist klar: Die Kleinsten verdienen die meiste Aufmerksamkeit!

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