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E-Sports – eine Chance für Österreich

E-Sport kann für Österreich ein echter Wirtschaftsfaktor werden. Andere Länder machen es längst vor und auch bei uns zeigt sich, dass die Begeisterung wächst.

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Wir sind es gewohnt, dass wir für Fußballspiele in Stadien gehen, für Skirennen im Zielbereich jubeln oder bei Beach-Volleyball Turnieren auf Tribünen feiern. Derzeit noch eher digital, aber in anderen Ländern, die diese Chance bereits ergriffen haben, sind E-Sports schon länger hallenfüllend.

E-Sports: mehr als nur ein Spiel 

Die heimische Szene wächst rasant. Rund 60.000 aktive Spieler:innen sind im E-Sport Verband Österreich (ESVÖ) registriert – das ist eine beachtliche Community. E-Sport ist längst nicht mehr nur Hobby: Er schafft Jobs. Heute sind es etwa 450 Vollzeitarbeitsplätze – von Profispieler:innen bis hin zu Leuten in IT, Medienproduktion oder Eventmanagement. Und der Bedarf steigt. 

Dass E-Sport eine wirtschaftliche Kraft hat, zeigen auch Events wie das  A1 Austrian eSports Festival, das 2025 über 25.000 Besucher:innen nach Wien gelockt hat. Dazu kommen Sponsoren, die jedes Jahr Millionen in die Szene investieren. 

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"In der digitalen Arena von heute trainieren die Fachkräfte von morgen. E-Sport fördert analytisches Denken, Teamwork und technologische Kompetenzen – Fähigkeiten, die in der modernen Arbeitswelt gefragt sind. Das macht ihn zu einem echten Standortfaktor."

Ines Holzegger
Abgeordnete zum Nationalrat und NEOS-Sprecherin für Digitalisierung 

In Zeiten des Budgetdefizits sind uns als Regierung finanziell die Hände gebunden, aber – und das haben wir auch im Regierungsprogramm festgehalten: Die Weiterentwicklung des E-Sports und E-Gaming sollen nachhaltig unterstützt werden. Wir verstehen uns als Brückenbauer zwischen Unternehmen und der Szene und wir vernetzen, weil uns als Teil der Bundesregierung die Bedeutung und die Chancen als Standort sehr bewusst sind.

Digitale Infrastruktur als Schlüssel zum Erfolg 

Österreich bringt gute Voraussetzungen mit: eine engagierte Community und dank Glasfaser und 5G-Netzen auch die nötige digitale Infrastruktur. Förderungen helfen Vereinen zudem, ihre Strukturen zu verbessern und Turniere auf hohem Niveau durchzuführen. 

Gleichzeitig hinken wir international noch hinterher. Während in Südkorea, China oder den USA hohe Umsätze erzielt werden, fehlen uns hierzulande Medienpräsenz, internationale Wettbewerbsfähigkeit und zusätzliche Einnahmequellen wie Medienrechte, Merchandising oder Ticketverkäufe. 

Das große Potenzial des Marktes zeigt auch eine aktuelle Studie von MarketsandMarkets. Demnach soll der globale Live-Entertainment-Markt 2025 auf etwa 202,9 Milliarden USD anwachsen und bis 2030 auf rund 270,29 Milliarden USD steigen – bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 5,9 %. Österreich könnte von diesem Trend profitieren, wenn es seine Position als E-Sport-Standort verstärkt. 

E-Sport als Wirtschaftsfaktor 

Mehr als 90 Game-Studios gibt es schon in Österreich, gemeinsam erwirtschaften sie fast 190 Millionen Euro pro Jahr. Dazu kommt die A1 eSports League Austria, die als nationale Liga jedes Jahr Millionen Zuschauer:innen erreicht – live und online über Plattformen wie YouTube und Twitch. 

Auch außerhalb der großen Städte tut sich viel. Regionale Formate wie die AlpenScene eSports Series bringen Besucher:innen, Umsatz und Jobs in kleinere Orte – und das auch in Zeiten, wo touristisch sonst weniger los ist. Gastronomie, Hotellerie und Eventmanagement profitieren davon direkt. 

Spannend ist auch die Start-up-Szene: Firmen wie Herosphere (inzwischen von Novomatic übernommen) oder Bloodirony Games zeigen, dass hier viel Innovationskraft steckt und E-Sport als Motor für neue Geschäftsfelder funktioniert. 

Die politische Dimension und das Potenzial für die Zukunft 

Der ESVÖ hat in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium bereits Schulprojekte auf den Weg gebracht, die Jugendliche für den Bereich E-Sport und Game-Entwicklung interessieren sollen. Hier entsteht ein echter Zukunftsmarkt, in dem nicht nur Unterhaltung, sondern auch Wissen und technologische Entwicklung eine zentrale Rolle spielen.  

Ein weiterer Bereich mit Perspektive ist die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und der Industrie. Während bereits einige HTLs und Fachhochschulen E-Sport-Module anbieten, gibt es noch viel Raum für die Entwicklung von Studiengängen und Ausbildungsprogrammen, die gezielt auf die Bedürfnisse der E-Sport-Industrie abgestimmt sind.

Außerdem wollen wir folgende Maßnahmen vorschlagen und umsetzen:

  • eine nationale E-Sports Strategie
  • eine Positionierung als Austragungsort für internationale Turniere und Events
  • Förderung, Prävention und Aufklärung für einen verantwortungsvollen Umgang

Die Politik hat die Stärke des Sektors erkannt und will nicht nur den Wettbewerbsrahmen verbessern, sondern auch Initiativen zur Inklusion und zur Förderung von Frauen im E-Sport beinhalten. Österreich hat hier die Chance, gleich von Anfang an stark mitzumachen.

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Mehr zu diesem und weiteren Themen rund um Digitalisierung in Österreich gibt's im Podcast "Klubsachen":

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