Mythos vs. Realität: Sky Shield im Faktencheck
Österreich europäisch schützen – solidarisch und im Einklang mit unserer Verfassung.

© NEOS/KI
Gerade jetzt, wo hybride Bedrohungen zunehmen und Drohnen immer öfter in den europäischen Luftraum geraten, ist ein verlässlicher Schutzschirm sinnvoll. Das Sky Shield (ESSI - European Sky Shield Initiative) kann man sich wie einen Regenschirm vorstellen: bei Schönwetter benötigt man ihn zwar nicht, aber wenn es zu regnen beginnt, dann spannt man ihn auf und ist geschützt.
ESSI ist ein europäisches Gemeinschaftsprojekt zur Verteidigung, in dem gemeinsam beschafft, ausgebildet und eine mehrschichtige Luftverteidigung gegen Drohnen, Marsch- und Raketenangriffe aufgebaut wird. Die FPÖ behauptet vieles über Sky Shield. Aber eine Behauptung wird nicht richtiger, nur weil man sie wiederholt, daher wollen wir an dieser Stelle die häufigsten Mythen dazu klarstellen:
Mythos 1: „Sky Shield ist ein Militärbündnis und verletzt die Neutralität“
Sky Shield ist kein Bündnis, sondern eine Kooperation zur gemeinsamen Beschaffung und Ausbildung. Österreich hat – wie auch die neutrale Schweiz – eine Zusatzerklärung unterschrieben: keine operativen Maßnahmen, keine fremden Stützpunkte. Die Waffenauslösung bleibt ausschließlich national – damit sind die Grundsätze der Neutralität gewahrt.
Mythos 2: „Ohne Reichweite bis Russland ist Sky Shield nutzlos”
Sky Shield dient der Verteidigung, nicht dem Fernangriff. Die Mittelstrecken-Variante ist bereits fix, die Langstrecke (bis ca. 150 km) ist als Ziel im Regierungsprogramm festgeschrieben. Entscheidend ist das europäische Netz: Bedrohungen früh erkennen und bei Bedarf im österreichischen Luftraum abwehren – wie ein flächendeckendes Rauchmelder-System statt einzelner Inseln.
Mythos 3: „Es gibt keine aktuelle Notwendigkeit“
Hybride Bedrohungen – etwa Drohnen im europäischen Luftraum – zeigen, dass eine mehrschichtige Luftverteidigung (Kurz-/Mittel-/Langstrecke) heute die Basis für einen umfangreichen Schutz der Bevölkerung ist. Sky Shield liefert das.
Mythos 4: „Sky Shield deckt Österreich nicht vollständig ab“
Durch die europäische Zusammenarbeit hilft Sky Shield, verdächtige Flugobjekte früher zu sehen und auf Kurz- und Mittelstrecke abzuwehren – was im österreichischen Luftraum passiert, liegt allein in der Hand Österreichs. Ziel für einen optimalen Schutz ist die Langstrecken-Variante: Der Schutzschirm deckt dann das ganze Land besser ab, mit längerer Vorwarnzeit.
Mythos 5: „Österreich soll ein eigenes System beschaffen“
Die ESSI ist ein Projekt zum Aufbau eines verbesserten europäischen Luftverteidigungssystems, das aus verschiedenen Flugabwehrraketen besteht. Unter anderem sollen gemeinsam neue Waffensysteme eingekauft werden, die dann zusammen möglichst günstig ein großes Gebiet abdecken. Expert:innen und das Österreichische Bundesheer sagen einheitlich, dass Österreich das allein nicht zu diesem Preis könnte. Zudem profitieren wir von der Kooperation mit unseren europäischen Partnern.
Die Teilnahme Österreichs an Sky Shield ist ein wesentlicher Schritt hin zu mehr Schutz für die Menschen in Österreich.Douglas Hoyos
NEOS-Sicherheitssprecher
Wenn eine Drohne in den europäischen Luftraum gerät, zählt jede Minute – je früher erkannt, desto leichter abgewehrt. Genau hier hilft Sky Shield mit gemeinsamen Systemen und eingespieltem Training.
„Europa ist täglich Ziel von hybriden Angriffen, sei es durch Desinformation, Cyberangriffe oder durch Drohnen über kritischer Infrastruktur. All diese Gefahren kennen keine Grenzen. Österreich muss sich deshalb auch gegen Gefahren aus der Luft verteidigen können. Sicherheit ist Teamarbeit - nur gemeinsam mit unseren europäischen Partnern können wir uns wirklich gegen solche Bedrohungen schützen", so NEOS-Sicherheitssprecher Douglas Hoyos.
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