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Zuletzt aktualisiert am 25.05.2023

Was sind erneuerbare Energien?

Erneuerbare Energie entsteht aus Quellen, die sich auf ganz natürliche Weise rasch selbst erneuern können oder unerschöpflich zur Verfügung stehen. Im Gegensatz dazu können sich fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas selbst nicht erneuern und auch nicht vom Menschen hergestellt werden. Die Vorräte dieser Energieträger auf unserem Planeten sind irgendwann aufgebraucht. Der Energiebedarf der Weltbevölkerung kann in Zukunft somit ausschließlich durch erneuerbare Energien gedeckt werden.

Arten von erneuerbaren Energien

Immer mehr Dächer Österreichs werden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Auch Windräder finden sich in den meisten Bundesländern Österreichs. Aber was zählt alles zu erneuerbarer Energie? Es gibt fünf verschiedene Arten erneuerbarer Energiequellen:

  • Sonnenenergie
    Sonnenstrahlen enthalten Energie, die mit der richtigen Technik in Wärmeenergie oder Solarstrom umgewandelt werden kann. Während mit Photovoltaikanlagen Strom erzeugt werden kann, dienen Solarthermieanlagen dazu, Wärme zu produzieren.
  • Wasserkraft
    Eine sehr alte Form der erneuerbaren Energien ist die Wasserkraft. Die kinetische Energie von fließendem Wasser wird genutzt, indem sie durch die Turbine eines Wasserkraftwerks geleitet wird. Durch den Druck des Wassers beginnt sich die Turbine zu drehen. Über ein Getriebe gelangt die Bewegungsenergie zum Generator, der die kinetische Energie in elektrische Energie umwandelt.
  • Windkraft
    Gelangt Wind an die Rotorblätter eines Windrades, wird der Rotor in Bewegung gesetzt und er beginnt sich zu drehen. Aus der kinetischen Energie des Windes entsteht durch die Drehbewegung eine mechanische Energie, die den Generator im Inneren antreibt und Strom erzeugt.
  • Erdwärme
    Die im Boden gespeicherte Wärmeenergie kann ebenfalls zur Energiegewinnung genutzt werden. Im Privatgebrauch sorgen Erdwärmepumpen dafür, die thermische Energie der Erde nach oben zu befördern und die Wohnfläche zu beheizen. Geothermiekraftwerke verwenden nicht die oberflächennahe Wärme der Erde, sondern dringen durch Bohrungen tiefer in die Erde ein. Mittels Pumpen gelangt Wasser ins Erdinnere und wird wieder an die Oberfläche befördert. Hier werden durch das erhitzte Wasser Turbinen angetrieben, die über einen Generator Strom erzeugen.
  • Biomasse
    Durch die Oxidation pflanzlicher und tierischer Abfälle kann Energie erzeugt werden. Meist geschieht dies mittels Verbrennung, wodurch die in Biomasse gespeicherte solare Strahlungsenergie freigesetzt wird. Diese treibt die Turbinen an, wodurch Strom produziert wird. Aus Biomasse können auch Wärme und Treibstoffe gewonnen werden.

Einsatz von erneuerbaren Energien

Der jährliche Energieverbrauch Österreichs teilt sich in die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr.

Rund 50 Prozent des Energieverbrauchs werden in Österreich für das Heizen verwendet. Ein Tausch fossiler Öl- und Gasheizungssysteme ist in diesem Sektor langfristig unabdingbar. Jedoch sind nach wie vor viele Gebäude Österreichs auf das Heizen mit Gas oder Öl ausgelegt. 

Knapp 30 Prozent der in Österreich verbrauchten Energie entfallen auf die Mobilität. Der Ausbau der E-Mobilität ist deshalb ein wichtiger Schritt, um Österreich aus der Erdöl-Abhängigkeit zu lösen.

Die restlichen 20 Prozent des Energieverbrauchs gehen auf Strom zurück. Hier kann Österreich dank des gut ausgebauten Netzes an Wasserkraftwerken bereits knapp 80 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen produzieren. 

Situation der erneuerbaren Energien in Österreich

Die österreichische Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die österreichische Stromversorgung bis 2030 vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen und bis zum Jahr 2040 die Klimaneutralität zu erreichen. Die dafür notwendigen Rahmenbedingungen wurden durch das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) geschaffen.

Zur Stromproduktion wird in Österreich Energie aus Wasserkraft, Wind, Photovoltaik und Biomasse verwendet. Für die Warmwasserheizung und Raumheizung kommen in Österreich Wärmepumpen, Solarthermieanlagen, Geothermieanlagen und Biomasseanlagen zum Einsatz.

Historisch bedingt verfügt Österreich bereits über eine gut ausgebaute Infrastruktur an Wasserkraft- und Biomasseanlagen. In den letzten Jahren wurde deshalb vor allem in den Ausbau von Photovoltaik und Windkraftwerken investiert. 

Durch den hohen Anteil an Wasserkraft werden in Österreich für die Stromerzeugung bereits hauptsächlich erneuerbare Energien eingesetzt. Über 78 Prozent des österreichischen Stroms stammen aus erneuerbarer Energie. Generell liegt der Anteil erneuerbarer Energien in Österreich bei 36,5 Prozent (Stand 2020).

Herausforderungen für erneuerbare Energien

So essenziell der Ausbau erneuerbarer Energiequellen zur Herbeiführung der Energiewende ist, so sind damit auch einige Herausforderungen zu meistern:

  • Speicherung von Energie
    Eine große Herausforderung liegt in der Energiespeicherung, denn Strom lässt sich nicht in großen Mengen speichern. Welche Lösung gibt es also für die Zeit, in der die Sonne nicht ausreichend scheint oder nicht genügend Wind weht? Für einen breiten Einsatz von Wind- und Sonnenenergie braucht es verlässliche Stromspeicher, die aber auch CO2-neutral sind.
  • Netzausbau
    Eine Stromversorgung muss stabil sein und reibungslos funktionieren. Das österreichische Stromnetz wurde ursprünglich durch mehrere große Kraftwerke versorgt. Durch den Ausbau erneuerbarer Energie entstehen an vielen neuen Orten Strommengen, die in das bestehende Netz integriert werden müssen. Fehlt aufgrund des Wetters durch Wind- oder Sonnenenergie erzeugter Strom, muss er mittels Regelenergie der Kraftwerke bereitgestellt werden. Das führt vermehrt zu Spannungsschwankungen. Essenziell ist somit, in ein nachhaltiges Übertragungsnetz zu investieren und das Stromnetz auszubauen.
  • Kosten
    Der Ausbau erneuerbarer Energien ist sehr kostspielig und bedarf Investitionen in Milliardenhöhe. Gleichzeitig kann eine Energiewende nicht ohne diese Investitionen herbeigeführt werden. Zudem hat das Nicht-Handeln gravierende Folgen und verursacht enorme Kosten für Österreich und die gesamte Weltbevölkerung.

Die Schritte in eine postfossile Zukunft

Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine musste auch Österreich erleben, wie sich die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen auswirkt. Für Österreich eine Unabhängigkeit von teuren fossilen Energien und Importen zu schaffen, ist die zentrale politische Kernaufgabe im Bereich Energie, die zusätzlich auch unser Klima und unsere Umwelt schont.

Der Ausbau erneuerbarer Energien muss deshalb forciert werden, dazu gehört auch ein Ausbau der witterungsunabhängigen Geothermie. Zudem muss mehr Fokus auf die thermische Sanierung von Gebäuden gelegt werden, um Österreicher:innen von den Öl- und Gasfesseln zu befreien. Wir NEOS haben noch viele weitere Energie-Maßnahmen konzipiert, mit denen wir wichtige Schritte setzen, um Österreich in eine postfossile Zukunft zu bringen.

NEOs-Lösungen zum Klimaschutz:

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Es ist höchste Zeit, die Politik der leeren Ankündigungen zu beenden. Es muss uns gelingen, Wirtschaft und Umwelt zu verbinden und endlich für mehr Kontrolle in der Klimapolitik zu sorgen, damit Klimasünden auch Konsequenzen haben. Und auch bei der Energiewende muss endlich etwas weitergehen. Wir müssen den Turbo beim Ausbau von Energie aus Wind, Sonne und Biomasse zünden und uns von Diktatoren unabhängig machen. Denn erneuerbare Energien sind Freiheitsenergien.

NEOS-Schwerpunkt: Klimaschutz